Die frühen Jahre

Projektentwicklung in Deutschland

1994 gründen vier Brasilianerinnen aus Hittfeld den in Buchholz eingetragenen Verein „Projekt Straßenkinder in Brasilien“ (PSiB), um im Armenviertel Maravilha der Stadt Fortaleza im Nordosten Brasiliens das Kinder- und Jugendhaus „Casa da Convivencia Familiar“ (CCF) zu unterstützen: das Präventionsprojekt eines örtlichen Arztes zum Schutz vor zunehmender Kriminalisierung von Kindern und Jugendlichen. Ab 1995 finden erste, im Raum Hamburg organisierte Benefizkonzerte statt, 1996 wird die Teilnahme am Buchholzer Stadtfest initiiert.1998 wird PSiB als Träger des „Anderen Dienstes im Ausland“ anerkannt, und nach und nach absolvieren im CCF Maravilha vier Freiwillige aus Deutschland ihren staatlich anerkannten Zivildienst. Wegen hoher finanzieller und bürokratischer Hürden leisten ab 2006 nur noch junge Menschen ohne zivildienstliche Vorhaben freiwillige humanitäre Hilfe im CCF. Im Laufe der Jahre sammeln Schulen aus Hamburg und Umgebung Spenden durch Benefizaktionen zum Thema „Arm und Reich“, organisieren Basare, knüpfen Brieffreundschaften und veröffentlichen Berichte in Schülerzeitungen. Nach Abstimmung mit Fatima Braga, unserer Koordinatorin in Fortaleza, wird unsere Unterstützung auf zwei Jugendhäuser, die CCFs Maravilha und „Coco“, erweitert.

Projektentwicklung in Brasilien

1994 steht ein bescheidenes, aus Initiative brasilianischer Bürger errichtetes Gemeinschaftshaus „Casa da Convivencia Familiar“ im Armenviertel Maravilha von Fortaleza für die Betreuung von 120 Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Im Laufe der Jahre nutzen immer mehr Kinder und Jugendliche das CCF für Betreuung, Nachhilfeunterricht sowie zur Aufklärung über Familienplanung, Kinderpflege, Aids und Gewalt in Familien. Die räumlichen Verhältnisse reichen bald nicht aus. Die Häuser werden 2001 und 2004 durch private brasilianische und deutsche Spender erweitert. Lange Wartelisten machen dennoch eine Auswahl der Kinder nach Bedürftigkeit nötig. Ab 2000 wird es möglich, zur Betreuung der Kinder und Jugendlichen vier junge Frauen aus der Favela Maravilha fest einzustellen. Zusätzliche freiwillige Helfer aus Brasilien und Deutschland ergänzen die Aktivitäten mit Bildungsprojekten in den Bereichen Musik, Kunst, schulische Nachhilfe, Ernährung und Nachhaltigkeit. Alle Betreuer sorgen für eine liebevolle Atmosphäre im geschützten Raum des Hauses. 2010 lässt der brasilianische Staat die alte, von Überschwemmungen betroffene Favela Maravilha abreißen und siedelt die Bewohner in viergeschossige Sozialwohnungen um. Die soziale Lage der Kinder verändert sich jedoch nicht. Ein neues Gebäude für das CCF entsteht, das 2013 in die Selbstverwaltung der Mitarbeiter übergehen kann. Nach Absprache mit unserer Koordinatorin Fatima Braga unterstützen wir seit 2014 überwiegend das zweite Kinder- und Jugendhaus „Coco“ in einem nicht urbanisierten Stadtgebiet. Dort sind die Verhältnisse wie im CCF der Favela Maravilha vor 15 Jahren. Weitere Informationen enthalten unsere Jahresberichte.