Besuch der Favela Cocos

Im Februar 2023 sind wir in einer Runde mit 6 Freuden nach Brasilien geflogen, um in Salvador und Fortaleza Urlaub zu machen und das Land zu erkunden.  

Nachdem wir zunächst den Karneval in Salvador kennengelernt haben, sind wir als zweite Station nach Fortaleza geflogen. Sina Hubrig, die sich schon lange für das Projekt Straßenkinder engagiert, war Teil unserer Reisegruppe und hat von dem Projekt berichtet. Daraufhin haben wir beschlossen, auch einen Besuch der Favela Cocos einzuplanen. Netterweise hat uns Fatima dies ermöglicht und uns auf dem Weg in die Favela auch Hintergrund Geschichten erzählt. Zum Beispiel wie der Start und die Gründung des Projektes war und wie viel sie schon geschafft haben in der Favela. Aber es gab auch traurige Einblicke in das Leben und den Alltag der Familien in der Favela – und gerade der Kinder. Die Realität zu hören und zu sehen lässt einen wirklich ganz bedrückt und nachdenklich werden. Fatima hat uns z.B. davon erzählt, dass 2 Kinder der Favela auf offener Straße erschossen wurden – wegen Konflikten der Gangs. Außerdem sagte Fatima auch, dass die kleinen Kinder natürlich auch alles mitbekommen und wissen, dass Gefahren auf den Straßen der Favela drohen.

In dem Kinderprojekt der Favela angekommen, war es dann total überraschend und schön zu sehen, wie glücklich die Kinder wirken und wie zugänglich sie gegenüber Fremden sind – sie sind direkt ganz offen auf uns zugegangen und haben den Kontakt gesucht. Die Kinder sind für alles dankbar und sind total friedlich und zufrieden. Sie helfen sich gegenseitig und es gibt keinen Streit, Neid oder sonst etwas. Und das trotz der sehr schwierigen Lebenssituation und fehlenden Perspektiven.

Der Ort ist sehr liebevoll gestaltet und es gibt alles, was das Kinderherz höher schlagen lässt – Viele Bücher und Spielsachen jeglicher Art. Das hat mich überrascht und sehr gefreut.
Die Kinder können in dem familiären und herzlichen Umfeld wirklich mal Kind sein.

Während unseres Aufenthalts und auch danach, haben mich die Gefühle sehr überwältigt. Die Kinder der Favela haben in der Regel keine Perspektive und sind den Gefahren der Favela schutzlos ausgeliefert. Ich bin so gerührt, wie durch das Engagement von Fatima und des Vereins PSiB dennoch Hoffnung und Freude entsteht. Ich finde es einfach toll, wie das Projekt den Kindern etwas Schutz und Geborgenheit sowie kleine Freuden schenken kann. Ich hoffe, dass die Kinder aus dem Alltag in der Favela herausfinden und denke, dass der Verein hier einen sehr großen Beitrag leistet um die Chancen der Kinder zu erhöhen.

Freundliche Grüße
Christina Prätz